Alle unsere kommenden Veranstaltungen sind abgesagt. Fürs Plenum überlegen wir uns was. Jetzt ein paar Gedanken zu Corona:
Am
Ort der ursprünglichen Verbreitung, China, gehen die Infektionen dank
entschlossenem Eingreifen der Regierung mittlerweile wieder zurück. In
Europa beginnt das Virus jetzt erst sich richtig auszubreiten. Viel
Hoffnung liegt auf den Sommermonaten, aber es gibt Hinweise darauf, dass
die Temperaturempflindlichkeit des Virus geringer ist, als bei anderen
Viren. Auch wiederkehrende Erkrankungen, wie bei der "normalen" Grippe
scheinen möglich. Gesicherte Erkenntnisse fehlen allerdings noch [1].
Die
europäischen Staaten haben in der Verschleppung der Ausbreitung
versagt. Wir befinden uns gerade an einem Punkt, an dem sich
entscheidet, ob die Folgen noch kontrollierbar sind, oder sich eine kaum
aufzuhaltende Pandemie entwickelt. Der Verweis auf die "normale"
Grippe, die ja viel mehr Menschenleben fordert hinkt völlig. Zum einen
gibt es die Grippe schon seit langem, zum anderen beträgt die
Sterblichkeitsrate von COVID-19 nach heutigen Schätzungen
durchschnittlich das 30-fache einer normalen Grippe [2]
Man hört
immer wieder das Virus träfe alle gleichermaßen, doch nicht nur
Risikogruppen sind schwerer betroffen. Auch soziale Ungleichheiten
schlagen sich mit der Infektion und Quarantäne nieder: Während
großzügige Hilfspakete für Banken und Großindustrie geschnürt werden,
bekommen freigestellte Arbeiter*innen z.T. keinen Lohn, Angebote für
Wohnungslose bleiben aus und Pfleger*innen werden komplett im Stich
gelassen.
Das privatisierte, auf Profit getrimmte und
hoffnungslos unterbesetzte Gesundheitssystem in Deutschland wird in
absehbarer Zeit völlig überfordert sein [3]. In Italien waren die
Kapazitäten so weit ausgereizt, dass Ärzt*innen entscheiden mussten, wer
noch behandelt werden konnte und wer seinem Schicksal überlassen wird.
Gemäß neoliberaler Nützlichkeitsideologie sind es vor allem die Älteren,
fürs Kapital nutzlosen, die zurückgelassen werden. In Italien zeigen
die Quarantänemaßnahmen allerdings Wirkung, die Infiziertenzahlen gehen
zurück. China und das sozialistische Kuba haben Ärzt*innen und
Medikamente zur Unterstützung nach Italien geschickt [4]
In den
USA wird dieser Zustand auf die Spitze getrieben. Die wenigsten melden
sich bei Symptomen oder wollen sich den spärlich vorhandenen Tests aus
Angst vor den enormen Kosten des amerikanischen Gesundheitssystems nicht
unterziehen.
Zu den Ursachen von immerwiederkehrenden Pandemien können wir folgenden Artikel empfehlen: https://www.marx21.de/coronavirus-gefahren-ursachen-loesungen/
Was
also zeigt uns COVID-19 und was ist zu tun? Es zeigt sich, dass die
gesamte kapitalistische Ordnung auf Sand gebaut ist. Die privatisierten
Gesundheitssysteme und nationalstaatliche Konkurrenz [5] verhindern
effizientes Handeln. Auch der Finanzmarkt, der komplett von der
Realwirtschaft entkoppelt ist, stürzt immer wieder in Krisen und "muss"
mit öffentlichen Geldern gerettet werden.
Das alles muss nicht
sein! Auch in Zeiten von Corona macht der Klassenkampf der Reichen keine
Pause. In Italien und Spanien streiken Arbeiter*innen, weil sie sich
trotz Quarantäne in überfüllten Bahnen zum Job schleppen müssen. Wir
müssen klar machen, dass die Effekte der Krise nicht schon wieder auf
die Arbeiter*innenklasse abgewälzt werden dürfen!
Was können wir
kurzfristig tun? Bleibt soweit möglich zu Hause, bildet euch und seid
solidarisch mit Nachbar*innen, die möglicherweise zur Risikogruppe
gehören. Hände waschen nicht vergessen, sowie Hust- und Niesetikette
einhalten.
Wir sehen uns, bis dahin bleibt gesund
Bild: Die Linke.SDS
[1] https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-wie-geht-es-weiter-mit-sars-cov-2-a-73160cc3-8dbc-4a89-90b0-c489bfd53661?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
[2] https://perspective-daily.de/article/1181/2hWA1mB8
[3] https://www.youtube.com/watch?v=cyd53mKQb3Y
[4] https://www.facebook.com/Redfishstream/photos/a.371605656616605/915828258861006/?type=3&theater
[5] https://www.tagesschau.de/inland/corona-impfstoff-deutschland-usa-101.html?fbclid=IwAR3pWC69W3Vlu1_4bRKNWQ-7T2oAidEBJzODFPucufemQqgbPclDmv3A6NY
Dienstag, 17. März 2020
Montag, 9. März 2020
Menschlichkeit statt Kommunalverwaltung
Hochschulpolitik
bedeutet für uns, Menschen, die Ideen und Projekte haben und diese in
der Studierendenschaft verwirklichen wollen, die größtmögliche
Unterstützung zukommen zu lassen. Wir wollen eine Kultur auf dem Campus,
durch welche sich jede*r ohne Angst vor Hürden einbringen kann.
Daher werden wir auf der März-Sitzung des Studierendenparlament ein konstruktives Misstrauensvotum gegen den Präsidenten, Christian Bruns (LHG), beantragen. Dieser hat auf der Januar-Sitzung das Parlament aktiv an einer Beschlussfassung gehindert, um seine Rechtsauffassung durchzudrücken. Auf Nachfrage der Opposition hat er ebenso zugegeben, dass er, wenn er sich rechtlich auf der richtigen Seite sähe, notfalls die Studierendenschaft verklagen würde. Ebenfalls trat er in einem Interview des Hochschulradios mit dem AStA-Vorstand als präsenteste Person auf, sodass man den Eindruck gewinnen konnte, er sei Teil des Vorstandes.
Der gegenwärtige Präsident des Studierendenparlamentes steht stellvertretend für eine Position, nach welcher das Agieren der Studierendenschaft sich ausschließlich dem Primat verwaltungsrechtlicher Normen unterzuordnen hat. Juristische Grundkenntnisse oder Beratung in einigen Fällen mag nützlich und dienlich sein. Sie wird aber dort zum Instrument von Abschreckung und ausschließender Expert*innenpolitik, wo sie als Grundlage des Mitredens gesetzt wird.
Fabian Korner (Fraktionsvorsitzender Die Linke.SDS) stellt dazu fest: "Die verfasste Studierendenschaft ist nicht mit den Mitteln des Kommunalrechtes zu bearbeiten. Hier sind Menschen, die gemeinsam zusammen kommen, um ihren Alltag zu gestalten. Bologna nimmt uns bereits viel Handlungsfreiheit. Wenn jemand in diesen Raum die Selbstverständlichkeit einbringt Jura studiert haben zu müssen, schreckt das eher engagierte Menschen ab."
Studentisches Leben ist von einer emanzipatorischen Kultur abhängig: "In der Hochschulpolitik soll es um Menschlichkeit und Machbarkeit gehen und nicht darum, ob eine Ordnung theoretisch alle Fälle abdeckt."
#sphhu
Daher werden wir auf der März-Sitzung des Studierendenparlament ein konstruktives Misstrauensvotum gegen den Präsidenten, Christian Bruns (LHG), beantragen. Dieser hat auf der Januar-Sitzung das Parlament aktiv an einer Beschlussfassung gehindert, um seine Rechtsauffassung durchzudrücken. Auf Nachfrage der Opposition hat er ebenso zugegeben, dass er, wenn er sich rechtlich auf der richtigen Seite sähe, notfalls die Studierendenschaft verklagen würde. Ebenfalls trat er in einem Interview des Hochschulradios mit dem AStA-Vorstand als präsenteste Person auf, sodass man den Eindruck gewinnen konnte, er sei Teil des Vorstandes.
Der gegenwärtige Präsident des Studierendenparlamentes steht stellvertretend für eine Position, nach welcher das Agieren der Studierendenschaft sich ausschließlich dem Primat verwaltungsrechtlicher Normen unterzuordnen hat. Juristische Grundkenntnisse oder Beratung in einigen Fällen mag nützlich und dienlich sein. Sie wird aber dort zum Instrument von Abschreckung und ausschließender Expert*innenpolitik, wo sie als Grundlage des Mitredens gesetzt wird.
Fabian Korner (Fraktionsvorsitzender Die Linke.SDS) stellt dazu fest: "Die verfasste Studierendenschaft ist nicht mit den Mitteln des Kommunalrechtes zu bearbeiten. Hier sind Menschen, die gemeinsam zusammen kommen, um ihren Alltag zu gestalten. Bologna nimmt uns bereits viel Handlungsfreiheit. Wenn jemand in diesen Raum die Selbstverständlichkeit einbringt Jura studiert haben zu müssen, schreckt das eher engagierte Menschen ab."
Studentisches Leben ist von einer emanzipatorischen Kultur abhängig: "In der Hochschulpolitik soll es um Menschlichkeit und Machbarkeit gehen und nicht darum, ob eine Ordnung theoretisch alle Fälle abdeckt."
#sphhu
Mittwoch, 4. März 2020
Plenum in den Ferien Vol.3
Wir treffen uns aus gegebenem Anlass heute nicht an der Uni zum Plenum,
sondern bei der Mahnwache. 18 Uhr, Bertha-von-Suttner-Platz.
Anschließend gehen wir gemeinsam zum Plenum.
Infos zu Mahnwache
Anschließend gehen wir gemeinsam zum Plenum.
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