Am gestrigen Tag, dem 75. Jahrestag der #Befreiung des KZ #Auschwitz,
twitterte unsere Rektorin Anja Steinbeck der HHU folgendes: »Weil man
es nicht oft genug wiederholen kann: "Ich möchte klar und deutlich
sagen: Rechtes Gedankengut ist gefährlich und auf das Höchste zu
Verurteilen, der Kampf gegen Rassenhass und Antisemitismus ist eine
unserer vordinglichsten Aufgaben."....aus meiner Neujahrsrede.«
Grundsätzlich ein Statement welchem man zustimmen könnte. Doch leider wirkte es nicht ganz so klar in besagter Neujahrsrede.

Sie plädiert dafür auch rechte und "unbequeme" Ansichten an der
Universität anzuhören. Das alles vor dem Hintergrund politischer
Ausgewogenheit und der Entkräftung rechter Argumente in einer offenen
Diskussion. Wörtlich heißt das dann so: "Es ist ein Gebot der
rhetorischen Logik, dass ich Ansichten nur dann entgegentreten kann,
wenn ich ihre Argumente kenne"
Aber muss man Rechten eine Plattform
bieten, um ihre Argumente zu kennen? Haben diese Leute überhaupt ein
Interesse an einer ausgewogenen Diskussion?
Innerhalb der neuen
Rechten ist die Meinungsfreiheit der bürgerlichen Demokratie nur ein
Mittel zum Zweck, Diskussionen nur eine Bühne den politischen Gegner mit
absurden Vorwürfen in die Ecke zu drängen und das gesellschaftlich
Sagbare immer weiter auszuweiten. [1] Diese Form der "Metapolitik" wie
sie es nennen läuft letzten Endes darauf hinaus die liberale Demokratie
mit ihrer Meinungsfreiheit, die Frau Steinbeck angeblich so schätzt,
abzuschaffen. Daraus machen sie auch keinen Hehl.
An der HHU
gibt es ein weites Angebot an Seminaren und Vorlesungen, die man
besuchen könnte um die "Argumente" kennenzulernen. (Als Beispiel:
Seminar "Rechtsextremismus" WiSe19/20, "Neofaschismus &
Rechtspopulismus" WiSe 19/20). Diese kann Frau Steinbeck ja besuchen und
sich fortbilden.
#niewieder #noAFD
Die Rede: https://www.uni-duesseldorf.de/home/fileadmin/redaktion/Oeffentliche_Medien/Presse/Pressemeldungen/Dokumente/2020_0122_NJE_Rede_Rektorin.pdf
(aus: https://www.uni-duesseldorf.de/home/startseite/news-detailansicht-inkl-gb/article/politik-gehoert-an-die-unis.html )
[1] https://www.belltower.news/alter-rassismus-in-neuem-gewand-die-neue-rechte-76921/
Uns
Linken wird gerne von konservativen und Liberalen vorgeworfen so voll
"ideologisch" zu sein. Sie selbst sind natürlich der Hort
"pragmatischer" und "unideologischer" Politik.
Das ist natürlich Unfug und hier ist ein gutes Beispiel aus der FAZ.NET - Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Frage ist so gestellt, als sei es ein Sakrileg dieses natürliche, den menschlichen Bedürfnissen am besten entsprechendste Wirtschaftssystem aller Zeiten in Frage zu stellen.
Der Artikel, aus dem die Grafik stammt berichtet, dass 55% der
Deutschen nicht glauben, dass der Kapitalismus ihnen nützt. Dem
geneigten FAZ Redakteur natürlich völlig unverständlich.
https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/wirtschaft/weltwirtschaftsforum/trust-barometer-deutsche-zweifeln-am-kapitalismus-16592016.amp.html
Was hat diese Frage jetzt mit Ideologie zu tun? Sie zeigt wie sehr die
Ideologie des "Endes der Geschichte", also der vollständige Sieg des
Kapitalismus sich in den Köpfen von Liberalen festgesetzt hat.
Grundlegende Kritik oder ein Ende des Kapitalismus sind einfach
unvorstellbar geworden. Sie haben Konkurrenz, Selbstoptimierung und
Egoismus als vermeintlich natürliche menschliche Eigenschaften
verinnerlicht.
Selbst die existenziellen Bedrohungen durch den
Klimawandel oder seine permanente Armutsproduktion werden entweder
geleugnet, oder als "alternativlos" hingenommen.
Beides ist
falsch. Der Kapitalismus ist weder natürlich noch alternativlos. Er ist
von Menschen geschaffen und kann auch von Menschen abgeschafft werden.
Lasst uns daran gemeinsam arbeiten!
Zur Ideologie des Neoliberalismus:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/die-idee-die-die-welt-verschlang
Sind Menschen natürliche Egoisten?
https://www.heise.de/tp/features/Das-verzerrte-Menschenbild-im-Kapitalismus-4411992.html